Seit 1935 gehört Portitz zur Stadt Leipzig. Innerhalb von 15 Jahren hatte sich durch die Industrialisierung die Einwohnerzahl auf über 3.000 mehr als verzehnfacht. Auf den Fundamenten von Vorgängerbauten wurde 1866/67 eine neugotische Kirche errichtet, deren 52 m hoher Turm bis 1969 von weitem grüßte. Wegen Baufälligkeit wurde der Turm teilweise abgetragen und bekam einen neuen würdigen Abschluss.
Die originale neugotische Innenausstattung konnte bewahrt werden: Taufholz mit Deckel, Kanzel und Altar mit dem Bild des lehrenden und segnenden Christus, Lesepult, Liedertafeln und Emporenbrüstungen. 1868 erhielt die Kirche eine Orgel, geschaffen von dem Orgelbaumeister Urban Kreutzbach aus Borna. Zum Gedächtnis an die Opfer des zweiten Weltkrieges wurde in 1950er Jahren die Eingangshalle umgestaltet. Dabei folgte man den Entwürfen von Max Alfred Brumme aus Leipzig. Leider mussten von den ehemals drei Glocken zwei für Rüstungszwecke eingeschmolzen werden. Im Jahre 2000 fertigte die Glockengießerei Bachert aus Heilbronn eine neue Glocke mit den Inschriften: „Gestiftet von dankbaren Christen und Bürgern“ und „Lasset die Kindlein zu mir kommen“ an.